Kolonisation und Akkulturation in Kappadokia Pontica

Die als pontisches Kappadokien bezeichnete antike Landschaft liegt am Schwarzen Meer zwischen den Flüssen Halys und Iris. Ihre alteingesessenen Bewohner werden in den Schriftquellen als Syrokappadoker oder Leukosyrer bezeichnet. Die griechischen Oikisten faßten hier im Zuge der Kolonisationsbewegung am Schwarzen Meer zum ersten Mal wahrscheinlich im 7. Jh. v. Chr. Fuß und gründeten die Stadt Amisos, die unmittelbar südwestlich vom modernen Samsun liegt. Die wenigen Schriftquellen geben widersprüchliche Informationen darüber, woher die griechischen Siedler kamen und welche Kontakte sie mit der einheimischen Bevölkerung pflegten.

Die Geländeuntersuchungen in der Region und die Bearbeitung des archäologischen Materials aus der indigenen Siedlung Akalan sowie aus dem Bergheiligtum Çirisli Tepe im Hinterland von Amisos bringen neue Erkenntnisse über die Kulturkontakte und  Hellenisierungsprozesse im pontischen Kappadokien.