Torbulok („vier Quellen“) ist der Name eines kleinen Dorfes im Südwesten Tadžikistans. Durch den Fund eines großen Perirrhanterions (Kultgefäß) konnte dort ein Heiligtum lokalisiert werden, das zu den wenigen bekannten Heiligtümern im antiken Baktrien hinzu tritt. Es gehört in die Zeit nach Alexander dem Großen, die auch in dieser fernen Region der hellenistischen Welt durch eine Vermischung griechischer und einheimischer Kulturen gekennzeichnet ist. Das ländliche, extra-urbane Heiligtum wird seit Ende 2013 ausgegraben, wobei das Grabungsprojekt insbesondere kult- bzw. ritualgeschichtliche Fragestellungen verfolgt. Wurden im hellenistischen Fernen Osten griechische Kulte und Rituale nach griechischen Mustern praktiziert, oder lassen sich auch Praktiken nachweisen, die von griechischen Gebräuchen abwichen und deshalb auf einheimischen Traditionen beruhen dürften?