Metallbeigaben aus den frühbronzezeitlichen Katakombengräbern in der nordpontischen Steppe

Einleitend wird als Einführung eine kurze Beschreibung der frühbronzezeitlichen Katakombengrabkultur gegeben. Diese archäologische Kultur, die über den gesamten Steppengürtel vom Prut bis zur unteren Wolga verbreitet war, ist fast ausschließlich aus Grabfunden bekannt.

Nur ungefähr die Hälfte der Bestattungen ist mit Beigaben versehen, in der Regel handelt es sich um ein Gefäß. Gräber, in denen verschiedene Metallgegenstände, wie Messer, Pfrieme und verschiedene Schmuckformen niedergelegt waren, sind meist reicher ausgestattet.

Während sich Messer und Pfrieme aus Arsenkupfer nicht auf eine bestimmte Phase beschränken lassen, sind Schmuckgegenstände wie gepunzte Bleche, ringförmig- und spiralverzierte Anhänger nur in der frühen Katakombengrabkultur vertreten. Teilweise liegen sie auch aus der chronologisch vorausgehenden Grubengrabkultur vor.

Weiterhin existieren noch Grabkomplexe mit Geräten des Gußhandwerks, in denen auch Formen für die Fertigung von Schaftlochäxten lagen. Diese offensichtlichen Handwerkergräber sind typisch für die entwickelte Phase der Katakombengrabkultur.

Schaftlochäxte wurden bereits häufig typologisch und damit auch relativchronologisch eingeordnet. Schaftlochäxte der Grubengrabkultur sind vorwiegend aus Einzelfunden bekannt. Für die nachfolgende Katakombengrabkultur sind sie nicht nur als Gußmodel belegt, sondern es finden sich auch Depots mit diesen Geräten. Mit ihrer Deponierung scheint im nordpontischen Raum die Entwicklung einer neuen Hortsitte einzusetzen.

Die Geräte und Schmuckgegenstände aus Arsenkupfer lassen Bezüge zum Nord- und Vorkaukasus erkennen, was zu einer kritischen Betrachtung der von E.N. Chernych postulierten circumpontischen Metallprovinz für die Früh- und Mittelbronzezeit überleitet. Danach beruhte die Metallproduktion in dieser Zeit bei den Steppenkulturen auf dem Import von Arsenkupfer bzw. von Fertigprodukten. Dieses von Chernych erstellte griffige Gesamtbild muß jedoch aufgrund der chronologischen und chorologischen Verteilung der Metallgegenstän de zumindest für die Katakombengrabkultur neu überdacht werden.