Von der Lokalisierung der antiken Hafenstadt Phasis zu Siedlungsaktivitäten im Rioni-Flußdelta in der Römischen und Byzantinischen Epoche

Für die östliche Schwarzmeerküste von Kolchis kann eine besonders intensive griechische Kolonialisierung während der Archaischen Epoche wahrgenommen werden. Ohne jeden Zweifel stellte die sagenumwobene Hafenstadt Phasis einen der größten und bedeutendsten kulturellen und wirtschaftlichen Umschlagplätze zwischen dem Kaukasus, Iberia, Kolchis und dem Schwarzen Meer dar. Obwohl zahlreiche Schriftquellen Anhaltspunkte zur geographischen Lage von Phasis an der Mündung des gleichnamigen Flusses geben, ist die Lokalisierung der Stadt auch nach 200 Jahren Forschung und zahllosen Expeditionen leider noch immer sehr problematisch. Auf Grund geomorphologischer Veränderungen der Küste Georgiens plant die Tbilisi State University zusammen mit Kooperationspartnern aus Deutschland ein erneutes Forschungsprojekt zur Küsten- und Unterwasserarchäologie. Mit neuen technologischen Ansätzen wie geophysikalischen Untersuchungen und Luftbildarchäologie soll erneut den Spuren der mythischen Stadt Phasis und den Siedlungsaktivitäten im Flussdelta des Rioni bis in die römische und byzantinische Zeit nachgegangen werden.